Behandlung

Die gute Nachricht ist – Depressionen sind in der Regel sehr gut behandelbar. Im Wesentlichen kommen dabei zwei verschiedene Behandlungsstrategien – die Pharmakotherapie und die Psychotherapie – zum Tragen.

Die Pharmakotherapie

Die Depression ist eine Erkrankung, welche mit einer Störung der Botenstoffsysteme im Gehirn einhergeht. Hier setzt die Behandlung durch Antidepressiva an. Diese beeinflussen den Stoffwechsel im Gehirn und können so die aus dem Gleichgewicht geratenen Botenstoffe im Gehirn normalisieren. Antidepressiva wirken sehr zielgerichtet und werden passend zum individuellen Beschwerdebild ausgewählt. Sie machen entgegen gängiger Vorurteile nicht süchtig und verändern nicht die Persönlichkeit. Sie werden in der Regel nach einer ersten depressiven Episode für einige Monate verschrieben und dann, unter ärztlicher Rücksprache, schrittweise abgesetzt.

Die Psychotherapie

Die Psychotherapie stellt das zweite wichtige Standbein einer modernen Therapie der Depression dar. Dafür stehen verschiedene psychotherapeutische Verfahren zur Auswahl. In allen stehen die Veränderung von Denk-, Erlebens- und Verhaltensmustern im Vordergrund. In der kognitiven Verhaltenstherapie werden z. B. negative Denkautomatismen hinterfragt und depressionsförderliche Verhaltensmuster aufgedeckt, um dann gemeinsam Lösungen dafür zu entwickeln. Manchmal haben von Depression Betroffene schwierige Beziehungen zu ihren Mitmenschen, die sowohl Folge als auch Auslöser der Erkrankung sein können. In der Therapie können dann deswegen z. B. Verlusterlebnisse, aktuelle Konflikte, soziale Unsicherheiten und einschneidende Lebensveränderungen im Vordergrund der Behandlung stehen.

Die Behandlungsmethoden der Depression sind so vielfältig wie die Erkrankung selbst. Ob eher eine medikamentöse oder psychotherapeutische Behandlung oder eine Kombination von beidem infrage kommt, hängt vor allem von der Schwere der Depression ab.

Bei einer leichten depressiven Episode ist in den meisten Fällen keine psychopharmakologische Behandlung notwendig. Es genügt eine ambulante Psychotherapie.

Bei einer mittelschweren depressiven Episode können Antidepressiva und/oder Psychotherapie zum Einsatz kommen. Die Behandlung erfolgt meistens ebenfalls im ambulanten Bereich.

Bei einer schweren depressiven Episode kann eine stationäre Behandlung notwendig werden, insbesondere dann, wenn ein Betroffener suizidgefährdet ist. In einer psychiatrischen Klinik besteht die Behandlung üblicherweise aus einer Kombination von medikamentöser Behandlung und psychotherapeutischen Maßnahmen. Zusätzlich werden Niedergeschlagenheit und Antriebsminderung durch die Vorgabe einer klaren Tagesstruktur und multimodale Begleittherapien positiv beeinflusst.

Wenn Sie Beratungsbedarf bezüglich der Behandlung einer Depression haben, können Sie zunächst mit Ihrer Hausärztin oder Hausarzt darüber sprechen. Diese sind auch für psychische Beschwerden die erste Anlaufstelle und können Sie bei Bedarf an eine/n Fachärztin/Facharzt oder Psychotherapeutin/Psychotherapeuten verweisen.