Depression – der Begriff

„Depressio“ ist ein lateinisches Substantiv und bedeutet auf Deutsch etwa Niederdrücken, Herunterdrücken, Einsenken oder Niedersenken. Wir Deutschen haben den Begriff Depression längst in unseren Wortschatz aufgenommen. Es gibt ihn nicht nur in der Psychologie sondern auch in der Wirtschaft. Dort steht er für schlechte konjunkturelle Lage mit Arbeitslosigkeit und sinkender Produktion. Die Richtung ist klar. Depression ist nichts Positives. Es geht immer irgendwie abwärts. Hier geht es um die psychologische Depression.

„Depri sein“ kennen viele, auch aus eigener Erfahrung. Das dauert manchmal ein paar Minuten, Stunden oder Tage – und ist normal. Es sind Stimmungstiefs – manchmal hormonbedingt – die sich wieder auflösen. 

Bleiben solche traurigen Stimmungen über längere Zeit bestehen, oder kommen sie einfach ohne äußeren Anlass, liegt vielleicht eine wirkliche und damit behandlungsbedürftige Depression vor. Menschen, die darunter leiden, sind immer weniger in der Lage, ihr alltägliches Leben zu bewältigen. Ihre Gedanken und Gefühle verändern sich, werden zunehmend negativer. Auch ihre körperlichen Zustände ändern sich. Antriebslosigkeit, Schwäche und anhaltende Dauermüdigkeit sind symptomatisch. Diese Depressionen verschwinden nicht so ohne weiteres wieder und sollten bzw. müssen behandelt werden.

Warum Menschen depressiv werden, lässt sich bis heute nicht eindeutig erklären. Oft lösen mehrere Faktoren eine Depression aus. Das können komplizierte Lebensumstände, großer Kummer, Übergangsphasen im Leben, die immer große Veränderungen im Alltag nach sich ziehen, aber auch genetische Veranlagungen sein.