Hilfe und Beratung für Angehörige

Die Angehörigen und Freunde von depressiv Erkrankten nehmen oft eine sehr wichtige, wenn auch schwierige Rolle ein.

Der Umgang mit depressiv Erkrankten kann herausfordernd und frustrierend sein und viel Kraft kosten. Machen Sie sich immer wieder bewusst, dass Sie den Betroffenen trotz aller Widrigkeiten helfen können, die Erkrankung zu überwinden. Diesen Weg gemeinsam mit jemandem zu gehen, kann eine enorm große Stütze sein. Halten Sie sich dabei immer wieder vor Augen, dass eine Depression eine Erkrankung und keine Willensschwäche oder Charakterschwäche ist. Floskeln wie „Reiß dich einfach mal zusammen“ oder „Jetzt denke doch einfach mal wieder positiv“ helfen den Betroffenen nicht weiter.

Informieren Sie sich über die Erkrankung. Je besser Sie Bescheid wissen, desto besser können Sie unterstützen. Seien Sie geduldig und liebevoll. Aufmerksames Zuhören hilft zu verstehen und den schwierigen Weg gemeinsam zu gehen.

Sofern Ihr Angehöriger Medikamente verschrieben bekommt, motivieren Sie ihn, diese regelmäßig zu nehmen. Oft sehen die Betroffenen aufgrund der Sinnentleerung, die eine Depression mit sich bringt, selbst keine Notwendigkeit Medikamente einzunehmen. Achten Sie darauf, dass Ihr Angehöriger die Medikamente weiter einnimmt, auch wenn eine deutliche Besserung eingetreten ist und dass er sie erst in Absprache mit dem Arzt oder der Ärztin schrittweise absetzt.

Viele Angehörige von Betroffenen berichten über Gefühle von Überforderung und Hilflosigkeit. Im schlimmsten Fall kann die Belastung bei den Angehörigen selbst eine depressive Reaktion auslösen. Achten Sie auf die Grenzen Ihrer Belastbarkeit und sorgen Sie für Ausgleich, z. B. durch angenehme Freizeitaktivitäten. Sollten Sie selbst Hilfe brauchen, finden Sie diese in Beratungsstellen für Angehörige psychisch Kranker.